Auto/Biographie und Frauenfrage

L'Homme Archiv, Bd. 1

Hg. von Monika Bernold und Johanna Gehmacher

Auto/Biographie und Frauenfrage. Tagebücher, Briefwechsel, Politische Schriften von Mathilde Hanzel-Hübner (1884–1970). Mit einem Vorwort von Edith Saurer


(L'HOMME Archiv, Band 1)

Böhlau: Wien 2003, 270 S, 1 CD-ROM, EUR 45,-, ISBN 3-205-77094-3

Das Buch ist nicht mehr im Buchhandel erhältlich,
Restexemplare können bei der L'Homme-Redaktion bestellt werden: lhomme.geschichte [at] univie.ac.at


Mathilde Hanzel-Hübner (1884-1970) war Vizepräsidentin des "Allgemeinen Österreichischen Frauenvereins" und die erste Frau in Österreich, die das Recht erkämpfte, als Gasthörerin an der Technischen Hochschule Wien zu studieren. In "Auto/Biographie und Frauenfrage" werden Selbstzeugnisse dieser Wiener Intellektuellen und Lehrerin von Monika Bernold und Johanna Gehmacher ediert und kommentiert. Die Autorinnen thematisieren in paradigmatischer Weise zentrale Geschlechterkonflikte des 20. Jahrhunderts und eröffnen neue Perspektiven auf die Geschichte der radikalen Frauenbewegung in Österreich. Am Beispiel einer Frau der 'zweiten Reihe' dokumentieren sie Kommunikationsformen und politische Strategien der historischen Frauenbewegung. Freundinnennetze und Liebesbeziehungen einer jungen, berufstätigen Frau vor dem Ersten Weltkrieg werden ebenso sichtbar wie die ambivalenten Stellungnahmen Mathilde Hanzel-Hübners zum Nationalsozialismus. Das Buch und die beigelegte CD-Rom bieten Texte und Kontexte, in denen die komplexen Zusammenhänge von Geschlechterpolitik und Biographie als Fragmente einer Auto/Biographie der Frauenfrage lesbar werden.

Inhaltsverzeichnis und Vorwort

 

Pressestimme(n)

"Die Publikation überzeugt durch die gelungene Auswahl der Dokumente und die thematische Schwerpunktbildung, durch anregende Kommentierungen und Kontextualisierungen, klare Editionsprinzipien und transparente Methoden und ihre Darstellung. Die Entscheidung für eine Frau aus der 'zweiten Reihe' liefert nicht nur der Diskussion über Kanonisierungsprozesse wichtige Anstöße, sondern auch der vor allem in der Literaturwissenschaft geführten Diskussion, wie Quellen in großer Zahl zeitgemäß und technisch benutzerfreundlich zugänglich gemacht werden können. Wenn man das gelungene Ergebnis der Zusammenarbeit von Monika Bernold und Johanna Gehmacher betrachtet, dann ist Edith Saurer zuzustimmen, dass die Forschung mehr denn je davon braucht."Gudrun Wedel, in: H-Soz-u-Kult, 12.6.2004 – Rezension lesen

"This archive series is not only a publication of documents, but is also something new: it presents the documents of women and women's movements in the context of their 'accumulation' - as sediment in the personal life of the people represented and in their wider social context. ... (The editors) approach to the archive is different from the usual positivistic-historical method in publications of archival documents. They make no attempts to read 'reality', but rather to reconstruct the interest and motivation of Mathilde Hanzel by the selection and the formation of layers of documents."
Kristina Popova, Personal Heritages: Politics and Gender in Autobiography and Correspondence. Review Essay (PDF), in: Aspasia, Vol. 3 (2009), 245-248.