Hg. von Christina Lutter und Julia Burkhardt
172 Seiten
ISBN: 978-3-8471-1830-5, ISSN: 1016-362X
Erschienen im April 2025
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Geschlecht als dynastische und als soziale Kategorie war in der Vormoderne ein Kriterium für den Zugang zu Macht und Legitimation von Herrschaftsausübung. Doch mit welchen kulturellen und sozialen Erwartungen waren Herrscherinnen und Herrscher konfrontiert? Wie nutzten sie die ihnen zu Verfügung stehenden Handlungsspielräume? Welche Personen und Institutionen partizipierten an herrschaftlicher Macht? Die Beiträge des Heftes widmen sich diesen Fragen für die Zeit des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Indem sie Geschlecht als mehrfach relationale Kategorie systematisch in Bezug zu anderen sozial wirksamen Kategorien wie Verwandtschaft, Herkunft oder Lebensalter setzen, zeichnen sie ein komplexes Bild der Veränderungen, Ambivalenzen und Widersprüche, denen Herrschaft um 1500 unterworfen war, wobei sich letztere immer auch, aber nie ausschließlich, als geschlechtlich kodiert erwies.
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Inhaltsverzeichnis
Christina Lutter und Julia Burkhardt
Editorial S. 9-17
Beiträge
Isabella Lazzarini
"Two Bodies and One Soul". Power Games between Spouses in NortHern Italian Principalities (Fifteenth Century), S. 19-33
Julia Burkhardt
Power Couples in Central Europe around 1500, S. 35-50
Elodie Lecuppre-Desjardin
Foreign Princesses in the Service of the Great Principality of Burgundy: Delegations of Power in Favour of Duchesses in the Fifteenth Century, S. 51-66
Christina Lutter and Christof Muigg
Gendered Power Politics in a Nascent Empire. The Case of Maximilian of Habsburg (1459-1519) and Mary of Burgundy (1457-1482), S. 67-84
Oliver Auge und Laura Potzuweit
Geschlechtsspezifische Ehelosigkeit und Herrschaft: Drei Beispiele aus dem spätmittelalterlichen Ostseeraum, S. 85-97
Extra
Sabine Veits-Falk
Amtsärztinnen in Bosnien und Herzegowina (1892-1918). Politik, Medizin, Kultur und Geschlecht, S. 99-114
Forum
Julia Heinemann
Verwandtsein als politische Ressource für Mütter, Söhne und Schwestern. Zur Relationalität von Herrschaft, Verwandtschaft und Geschlecht in der französischen Monarchie im 16. Jahrhundert, S. 115-122
Christina Antenhofer
Medieval and Early Modern Gendered Power Politics from the Perspective of Material Culture, S. 123-134
Aus den Archiven
Carina Siegl, Geschlecht und Herrschaftshandeln im Spiegel der Quellen der Hofstaaten von Maria von Habsburg und Anna Jagiełło, S. 135-139
Ulrike Marlow, "Die gute Tante war der ganzen Familie ein so reger geistiger Mittelpunkt ..." Zur mangelnden Sichtbarkeit weiblicher adliger Lebensläufe am preußischen Hof im 19. Jahrhundert, S. 141-146
Rezensionen
Sandro Guzzi-Heeb
Andrea Griesebner u. Evdoxios Doxiadis (eds.), Gender and Divorce in Europe: 1600-1900. A Praxeological Perspective, S. 147-150
Vanina Kopp
Theresa Earenfight, Catherine of Aragon. Infanta of Spain, Queen of England, S. 150-153
Christof Muigg
Christina Antenhofer, Die Familienkiste. Mensch-Objekt-Beziehungen im Mittelalter und in der Renaissance, S. 153-156
Christof Rolker
Ruth Mazo Karras. Thou Art the Man. The Masculinity of David in the Christian and Jewish Middle Ages, S. 156-158
Frederieke Maria Schnack
Gabriela Signori u. Claudia Zey (Hg.), Regentinnen und andere Stellvertreterfiguren. Vom 10. bis zum 15. Jahrhundert, S. 159-161
Jörg Schwarz
Andrea Stieldorf, Linda Dohmen, Irina Dumitrescu u. Ludwig D. Morenz (Hg.), Geschlecht macht Herrschaft - Interdisziplinäre Studien zu vormoderner Macht und Herrschaft, S. 162-166
Abstracts, S. 167-170
Anschriften der Autor*innen, S. 171-172