Cornelia Baddack
Katharina von Kardorff-Oheimb (1879–1962) in der Weimarer RepublikUnternehmenserbin, Reichstagsabgeordnete, Vereinsgründerin, politische Salonnière und Publizistin
L'Homme Schriften, Bd. 23
Göttingen: V&R unipress 2016
703 S., 41 Abb.
Preis: EUR 90,-; PDF E-Book: EUR 74,99 -
ISBN 9783847106142
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Katharina von Kardorff-Oheimb, 1920–1924 Mitglied des Reichstags für die DVP, gehörte zu den prominenten Köpfen der Weimarer Republik. Ein weit verzweigtes Beziehungsnetz verband sie mit dem Berliner Politikbetrieb, in ihrem Salon verkehrte u. a. Reichspräsident Ebert. Die vorliegende wissenschaftliche Biografie untersucht das Agieren der heute kaum bekannten Politikerin zwischen Partei und Parlament, Frauenbewegung und Publizistik. Der Band nimmt ihre Paarbeziehung zum Abgeordneten Siegfried von Kardorff ebenso in den Blick wie das Wechselspiel aus großbürgerlicher Lebensführung und politischem Engagement. Der multiperspektivische Ansatz liefert einen originellen Beitrag zur Kulturgeschichte des Politischen und eröffnet neue Einblicke in die Frauen- und Geschlechtergeschichte sowie die Kommunikationskultur der Weimarer Republik.
Zur Autorin
Dr. Cornelia Baddack ist Historikerin und Wissenschaftslektorin. Die historische Biografie- und Frauenforschung sowie die Kulturgeschichte des Politischen bilden den Schwerpunkt ihrer Forschungstätigkeit.
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Rezensionen
"Die Arbeit beruht auf umfangreichem Quellenstudium, sie ist gut gegliedert und mit Quellen- und Literaturverzeichnis, Personenregister und Organisationsregister sehr gut erschlossen [...].Es ist eine ausgezeichnete, aber keine vollumfängliche Beschreibung von Leben und Werk der Katharina von Kardorff-Oheimb, denn die Autorin spart die Jugendzeit teilweise aus und reißt das letzte Vierteljahrhundert nur an. Eine großartige Leistung, ein wichtiger Beitrag zur Geschichte der Weimarer Republik und zur Geschichte der Frauenbewequng [...]."Rezension in: Fachbuchjournal, 1 (2019), S. 56-58
"Insgesamt ist Cornelia Baddack ein lesenswertes und facettenreiches biografisches Kaleidoskop gelungen. Die Arbeit beruht auf einem breiten Quellenstudium, insbesondere auf der Auswertung einschlägiger Nachlässe und Briefwechsel. Die Autorin macht die Quellengrundlagen und historischen Hintergründe der Argumentationsgänge stets deutlich. [...] Sie verbindet darüber hinaus auf innovative Weise Überlegungen zur Bedeutsamkeit, die Politikern und Politikerinnen zugeschrieben wird, mit der Rolle, die die zeitgenössischen Medien in der Herstellung von Wichtigkeit übernehmen."Sylvia Schraut, Rezension, in: H-Soz-Kult, 9.10.2017 --> zur gesamten Rezension
"Eigentlich ist es erstaunlich. Da gibt es für eine in der Weimarer Republik sehr populäre Parteipolitikerin einen Personen-Nachlass im Bundesarchiv, es gibt Publikationen von ihr und über sie und trotzdem dauert es noch bis ins Jahr 2016, bis dann endlich auch eine wissenschaftliche Biographie zu ihr erscheint. [...] Die Forschungen zur Weimarer Republik sind erstaunlich 'männlich' und - bis auf wenige Ausnahmen - klassisch politikgeschichtlich aufgestellt. Das Buch von Cornelia Baddack stellt dieser Art der Erzählung nun ein weibliches Leben an die Seite und beweist damit einmal mehr, dass es sich lohnt, bei der Analyse eines Zeitabschnittes die Akteurinnen gesellschaftlichen Wandels zu untersuchen."Kerstin Wolff, Rezension, in: Ariadne 71 (2017), S. 70-71.
"Alles in allem handelt es sich um eine sehr gelungene Synthese von Liberalismus-, Weimar- und Frauenforschung, die wirklich über das Persönlich-Biographische hinausgehend neue Erkenntnisse, etwa zum Innenleben der DVP, vermittelt. (...) Die Studie (...) hält vielmehr dauerhaft ihre Akribie und ihr hohes Reflexionsniveau durch und nimmt eine sehr nachvollziehbare Position der 'kritischen Sympathie' zu ihrem Gegenstand ein. Man kann sie durchaus als großen Wurf ansehen."
Jürgen Fröhlich, Online-Rezension, in: Jahrbuch zur Liberalismus-Forschung 2/2016 --> zur gesamten Rezension (in Kooperation mit recensio.net)