Call for Papers - L'Homme issue 1/24


Current research by Ukrainian historians on women's and gender history, the history of masculinities, and queer studies

The Russian war of aggression has a significant impact on living and working conditions of historians, both in Ukraine and in exile. Living in war times conditions, participating in the defense of the country, and worrying about family members and the future are conditions under which historical scholarship is difficult to conduct; in addition, archives and libraries are closed and threatened with destruction or already affected. Under these circumstances, some fields of historical research seem less relevant, as for instance queer subcultures of the 1920s, less suitable for everyday life, as for instance early modern gender roles, or self-evident, such as heroic masculinity.

Nevertheless, we realize every day how important critical historiography is for the self-understanding of modern societies. The misuse of history to justify the war of aggression is a particularly shocking example, but by no means the only one, of the relevance and impact of historical narratives. Historical scholarship is highly relevant in an exceptional time like the present precisely for this reason: it can help to ground and contextualize societal debates, provide knowledge about past and present spaces of experience and ways of life, and advance the deconstruction of myths. This is also and especially true for historical topics in women's and gender history, history of masculinities, and queer studies, whose breadth and depth can contribute to a better understanding of the historicity and diversity of events and experiences.

Against this backdrop, the journal L'Homme - European Journal of Feminist History (https://lhomme.univie.ac.at/) decided to make one of its next issues available to Ukrainian historians as a publication venue in order to render research results on women's and gender history, on the history of masculinities or from the field of queer studies accessible to a broader German- or English-speaking audience. An open issue is planned, which should make visible the breadth and depth of this research in Ukraine. In doing so, we do not exclusively focus on the war, the 21st century or Ukrainian history, but are interested in a broad range of epochs and topics.

We invite researchers to submit their recent research findings in form of articles (approx. 50,000 characters including spaces and footnotes) to the editorial team of L'Homme. We offer careful editing of German- or English-language texts. If you are interested in contributing, please send an abstract of your paper (approx. 5,000 characters including spaces) and a short cv to lhomme.geschichte@univie.ac.at by October 15, 2022. We will inform you about the acceptance or rejection of the proposal in November 2022. The deadline for submission of complete papers is March 31, 2023, after that date the texts will undergo an external peer-review process. Positively peer-reviewed contributions will appear in issue 1/2024. For questions regarding content, please contact Dietlind Hüchtker (dietlind.huechtker@univie.ac.at) and Claudia Kraft (claudia.kraft@univie.ac.at).

 

 Call for Articles für L’Homme – Europäische Zeitschrift für Feministische Geschichtswissenschaft (Heft 1/2024): Aktuelle Forschungen ukrainischer Historiker*innen zur Frauen- und Geschlechtergeschichte, Geschichte der Männlichkeiten und queer studies

Der russische Angriffskrieg hat die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Historiker*innen sowohl in der Ukraine selbst als auch im Exil stark in Mitleidenschaft gezogen. Das Leben im Krieg, die Beteiligung an der Verteidigung des Landes sowie die Sorge um Angehörige und die Zukunft stellen Rahmenbedingungen dar, unter denen Geschichtswissenschaft schwer zu betreiben ist; hinzu kommen geschlossene und von Zerstörung bedrohte bzw. schon in Mitleidenschaft gezogene Archive und Bibliotheken. Unter diesen Umständen erscheinen manche Felder historischer Forschung wenig relevant bzw. alltagstauglich, wie zum Beispiel queere Subkulturen der 1920er Jahre und frühneuzeitliche Geschlechterrollen, oder selbstverständlich – wie heroische Männlichkeit.

Gleichwohl wird uns täglich bewusst, wie wichtig eine kritische Geschichtsschreibung für die Selbstverständigung moderner Gesellschaften ist. Der Missbrauch von Geschichte zur Rechtfertigung des Angriffskriegs ist ein besonders erschütterndes, aber bei Weitem nicht das einzige Beispiel für die Relevanz und Wirkmacht historischer Narrative. Geschichtswissenschaft ist gerade deshalb in einer Ausnahmezeit wie der gegenwärtigen hochrelevant: Sie kann zur Fundierung und Kontextualisierung gesellschaftlicher Debatten beitragen, Wissen über vergangene und gegenwärtige Erfahrungsräume und Lebensweise bereitstellen und die Dekonstruktion von Mythen vorantreiben. Dies gilt auch und gerade für historische Themen der Frauen- und Geschlechtergeschichte, die Geschichte der Männlichkeiten und die queer studies, deren Breite und Tiefe zum Verständnis der Historizität und Diversität von Ereignissen und Erfahrungen beitragen kann.

Die Zeitschrift L’Homme – Europäische Zeitschrift für Feministische Geschichtswissenschaft (https://lhomme.univie.ac.at/) möchte vor diesem Hintergrund eines ihrer nächsten Hefte ukrainischen Historiker*innen als Publikationsort zur Verfügung stellen, um auch in den gegenwärtigen Zeiten deren Forschungsergebnisse zur Frauen- und Geschlechtergeschichte, zur Geschichte der Männlichkeiten oder aus dem Bereich der queer studies einer breiteren geschichtswissenschaftlich interessierten deutsch- oder englischsprachigen Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Geplant ist ein offenes Heft, das die Breite und Tiefe dieser Forschungen in der Ukraine sichtbar machen soll, es geht also nicht nur um Beiträge zum Krieg, zum 21. Jahrhundert oder zur ukrainischen Geschichte.

Wir laden ukrainische Historiker*innen ein, ihre neuesten Forschungsergebnisse in Form von Aufsätzen (ca. 50.000 Zeichen inkl. Leerzeichen und Fußnoten) bei der Redaktion von L’Homme einzureichen. Wir bieten eine sorgfältige redaktionelle Bearbeitung deutsch- oder englischsprachiger Texte. Senden Sie bitte bei Interesse bis zum 15. Oktober 2022 ein Abstract (ca. 5.000 Zeichen inkl. Leerzeichen) sowie einen kurzen Lebenslauf an lhomme.geschichte@univie.ac.at. Im November 2022 informieren wir Sie über die Annahme oder Ablehnung des Vorschlags. Die Frist für die Einreichung von Beiträgen ist der 31. März 2023, die Texte durchlaufen dann ein externes Peer-Review-Verfahren. Positiv begutachtete Beiträge erscheinen im Heft 1/2024. Inhaltliche Rückfragen beantworten Dietlind Hüchtker (dietlind.huechtker@univie.ac.at) und Claudia Kraft (claudia.kraft@univie.ac.at).