Zwischen Feminismus und Zionismus

L'Homme Schriften, Bd. 15

Dieter J. Hecht

Zwischen Feminismus und ZionismusDie Biografie einer Wiener Jüdin. Anitta Müller-Cohen (1890–1962)

 

L'HOMME Schriften, 15

Wien/Köln/Weimar: Böhlau 2008, 363 S., ISBN 978-3-205-77684-0

Das Buch ist nicht mehr im Buchhandel erhältlich,
Restexemplare können bei der L'Homme-Redaktion bestellt werden: lhomme.geschichte [at] univie.ac.at


Mit Anitta Müller-Cohen steht uns eine Frau gegenüber, die sich sozialpolitisch und zionistisch für die Frauenbewegung und für jüdische Kriegsflüchtlinge engagiert hat. Sie zählte während des Ersten Weltkrieges und in der Zwischenkriegszeit zu den bekanntesten Wiener Jüdinnen.

Anitta Müller-Cohens Leben und Werk ist durch den Nationalsozialismus weitgehend in Vergessenheit geraten. Hier wurde aus umfangreichem Material die Biografie einer Frau rekonstruiert, die als Paradigma für viele bürgerliche (jüdische) Frauen in Österreich zu Beginn des 20. Jahrhunderts stehen kann.

 

Zum Autor:

Dieter J. Hecht ist Historiker und arbeitet vor allem zu österreichischer und jüdischer Frauengeschichte im 19. und 20. Jahrhundert, zum Holocaust und zu israelischer Geschichte, außerdem ist er in der Provenienzforschung engagiert.

 

Presse

"Die Arbeit zeichnet sich dadurch aus, dass auf anschauliche Art und Weise das Leben der Anitta Müller-Cohen, insbesondere ihre verschiedenen politischen Aktivitäten im Rahmen der Frauenbewegung, dargestellt werden. ... Ihr vielseitiges Wirken, so folgert Hecht, zeigt die verschiedensten Lebenskonzepte für Frauen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf (S. 289) und bietet somit die Gelegenheit, durch die Nachzeichnung ihres Lebens Leerstellen in der jüdischen Frauengeschichte zu schließen".
Gabriele-Maria Schorn-Stein in: H-Soz-u-Kult, 22.10.2008 > zur Rezension

"Dieter J. Hecht hat mit seiner hervorragend recherchierten Studie einen wichtigen Beitrag zu einem bisher ungeschriebenen Kapitel österreichisch-jüdischer Geschichte vorgelegt. Der Anhang enthält neben einer ausführlichen Auswahlbiographie der Artikel Müller-Cohens und einer biografischen Zeittafel auch drei Vorträge. Beigelegt ist weiters eine CD mit der historischen Aufnahme einer Rede von Anitta Müller-Cohen über den Keren Kajemet aus dem Jahr 1925."
Evelyn Adunka in: Freiburger Rundbrief 2 (2009)

"Die vorliegende Biographie weicht in den Ausführungen bewusst von einer chronologischen Darstellung ab und beleuchtet Anitta Müller-Cohens Engagement im Rahmen der jüdischen Sozialarbeit, der bürgerlichen und jüdischen Frauenbewegung sowie ihre Aktivitäten als Zionistin, Politikerin und Journalistin jeweils unter Einbindung des historischen Kontextes. Dem Autor gelingt damit in weiterer Folge auch, Verschränkungen zwischen den einzelnen Bewegungen aufzuzeigen, wobei identitäre Spannungen nicht ausgeblendet werden." 
Michaela Raggam-Blesch, für: FB Judaistik, Universität Wien (rtf)

"Dieter J. Hecht hat einer sehr sorgfältig recherchierte, auf breiter Quellenbasis gegründete Studie vorgelegt, die durch Einfühlsamkeit besticht. Von zentraler Bedeutung war der Nachlass von Anitta Müller-Cohen und Mitteilungen der Töchter, die den umfangreichen Recherchen eine Basis lieferten. Die vielfältigen Aktivitäten von Müller-Cohen bieten dabei ein besonders reichhaltiges Panorama, welches weitere Forschungen zum Thema 'Biographien sozial und politisch engagierter jüdischer Frauen' anregen sollte."
Andreas Weigl, in: Wiener Geschichtsblätter, 64, 3 (2009), 92-93, 92

Using material made available to him by Anitta Müller-Cohan's family, Dieter Hecht has produced a carefully contextualized biography of this pioneer of modern social work. ... her biography throws a great deal of light onto the more general experience of Jewish women in Vienna. Hecht amply fulfills his goal of illustrating that they were by no means as 'invisible' as is sometimes claimed, either within the Jewish community or in wider society. His more general meditations on Jewish women's history may not yield much that is new to the specialist, but they provide an accessible overview of the secondary literature available and make the volume as a whole more attractive to a broad readership. 
Deborah Holmes, in: Austrian History Yearbook, 41 (2010), 256-257