Tagebuch von Wetti Teuschl (1870-1885)

L'Homme Archiv, Bd. 4

Hg. von Nikola Langreiter

Tagebuch von Wetti Teuschl (1870–1885).

 

(L'HOMME Archiv, Band 4)

Böhlau: Köln/Weimar/Wien 2010, 218 S., EUR 25,60 [A], ISBN 978-3-412-20320-7

 

Buchpräsentationen: 

30. Oktober 2012, 19 Uhr, VHS Krems
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31. März 2011, 18 Uhr, Universität Wien
Einladung (PDF)
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2. Dezember 2010, 18 Uhr, Universität Innsbruck
Einladung (PDF)
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Die hier edierten Aufzeichnungen umfassen zwar nur 15, aber dramatische Jahre aus dem langen Leben von Barbara, genannt Wetti Teuschl (1851-1944). Sie erzählen die Geschichte einer niederösterreichischen Bürgerstochter, die nicht standesgemäß heiratete und ihrem Ehemann, einem "kleinen" Gemischtwarenhändler, nach Wien folgte.

Während der erste Teil des Journals ein typisches Jungmädchentagebuch ist, begleitet Teil zwei den finanziellen und sozialen Abstieg des Paares in der Wirtschaftskrise von 1873. Das Tagebuch zeigt, wie vehement Wetti Teuschl versuchte, sich diesem Abstieg entgegenzustellen. Nachdem sie sich als helfende Ehefrau in den erfolglosen Geschäften ihres Mannes verausgabt hatte, eröffnete sie selbst einen Laden und wollte sich schließlich als Hebamme ganz unabhängig machen.

Wetti Teuschls Aufzeichnungen sind einzigartig und dennoch repräsentativ: sowohl für die Bedeutung des Schreibens in unterschiedlichen Lebenssituationen als auch für mögliche Strategien von Frauen, Krisen zu meistern.
Die Edition ist mit ausführlichen Anmerkungen versehen und durch einen Kommentar ergänzt.

Die Europäische Ethnologin Nikola Langreiter betreute bis Anfang 2010 die Redaktion von „L’HOMME. Europäische Zeitschrift für Feministische Geschichtswissenschaft“, ist derzeit Assistentin an der Universität Innsbruck, externe Lektorin und freiberufliche Kulturwissenschaftlerin.

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Pressestimmen:

Ö1, "Dimensionen", 30.4.2010: Interview von Redakteurin Sabrina Adlbrecht mit der Autorin Nikola Langreiter; weitere Informationen unter der Sendungsankündigung (Ö1); Sendung zum Nachhören (MP3)

"Mit dieser Edition aus dem Bestand der 'Sammlung Frauennachlässe' an der Universität Wien macht Nikola Langreiter ein Tagebuch zugänglich, das sich weder durch die Prominenz der Verfasserin noch durch deren literarische Brillanz für eine Publikation anbot. Es bezieht seine Bedeutung vielmehr aus den Einblicken in die Lebensverhältnisse und Existenzkämpfe einer Bürgerstochter aus Krems in Niederösterreich und aus deren ambivalentem Umgang mit Selbstdarstellungsweisen und Erinnerungstexten."
Gudrun Wedel, in: H-Soz-u-Kult, 13.10.2010

CM, Buchpräsentation im Bürgersaal. Ehe, Recht und Familie im Lauf der Jahrhunderte, auf: www.innsbruckinformiert.at, 03.12.2010.

"Das Tagebuch gibt nicht nur Einblick in das Leben zu dieser Zeit, sondern auch in kulturwissenschaftliche und historische Details. [...] Unter dem Titel 'Eine Frau – drei Namen, drei Geschichten' hebt die Herausgeberin hervor, dass das geschilderte Leben drei Abschnitte umfasst: Den ersten als Wetti Teuschl – ein unter Herzensangelegenheiten leidendes, aber sonst von ernsten Sorgen nicht belastetes junges Mädchen; dann, nach der Hochzeit, im zweiten Abschnitt, als glücklose Geschäftsfrau Barbara Baumgartner, und im dritten Abschnitt als wohlsituierte wiederverheiratete Witwe Betti Gerstl."
Helmut Hörner, Rezension (pdf), in: Das Waldviertel 4/2010, 434-435.