Spektakel (1/2012)

Hg. von Mineke Bosch (Groningen), Hanna Hacker (Wien) und Ulrike Krampl (Tours)

 

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Please note that the articles by Rina Knoeff ("Sex in Public. On the Spectacle of Female Anatomy in Amsterdam around 1700") and Anneke Ribberink ("Maggification, a Personal Reading. On the Historiography and a Film Vision of Margaret Thatcher's Theatre of Politics")
and the book reviews of Ulinka Rublack, "Dressing up" (reviewed by Catrien Santing) and Catherine M. Cole, "Performing South Africa's Truth Commission" (reviewed by Margriet van der Waal) are in English; all abstracts are also in English.



 "Spektakel“"ist all das, was zur Schau gestellt, was explizit dem Blick anderer gezeigt wird. Zurschaustellungen (re-)produzieren Ordnungen der Geschlechter, eröffnen aber auch die Möglichkeit zu – spielerischen – Aneignungen der Normen des Sozialen. Wie funktioniert dies im Einzelnen? Welche Einsichten eröffnet "Spektakel" als analytischer Ansatz? Neuere feministische und Geschlechter-Theorien arbeiten vielfach mit Konzepten, die dem Spektakel verwandt sind, mit Begriffen wie Repräsentation, Parodie, Mimikry, mit Metaphern aus dem Bereich des Theaters, also enactment, Performativität, Rollenspiel, Maskerade, Repertoire, oder auch mit Bildern aus dem Feld der Mode und der Kleidung ("self-fashioning"), wenn geschlechtliche Stile oder stilisierte Subjekte thematisiert werden.
Spektakel wird in diesem Band als Instrument verstanden, um die augenscheinlichen und ebenso die unauffälligen Formen des Zurschaustellens zu beleuchten und auf diesem Wege das diskursive, visuelle und praktische Inszenieren gesellschaftlicher Beziehungen zu erfassen. Der Zugriff auf das Soziale über das Spektakel ermöglicht es, Grenzziehungen analytisch aufzubrechen – die Grenzziehung zwischen dem Öffentlichen und dem Privaten, dem Politischen und dem Kulturellen, dem Ökonomischen/Materiellen und dem Symbolischen, dem Original und der Kopie, dem „Realen“ und der Imitation oder dem Spiel. Die Beiträge dieses Heftes loten in feministischer und geschlechtertheoretischer Perspektivierung ein solches Verständnis von "Spektakel" aus und vertiefen es.

 

PDFs

Editorial (pdf)
Abstracts of main articles (in English) (pdf)
Inhaltsverzeichnis / Table of content (pdf)

 

Inhalt / Table of content

Mineke Bosch, Hanna Hacker und Ulrike Krampl
Editorial, 5–9

 

Beiträge

Xenia von Tippelskirch„Es ist nichts Eingebildetes in mir“. Zur Inszenierung weltabgewandten Lebens in Frankreich um 1700, 11–25

Claudia Ulbrich
Tränenspektakel. Die Lebensgeschichte der Luise Charlotte von Schwerin (1731) zwischen Frömmigkeitspraxis und Selbstinszenierung, 27–42

Rina Knoeff
Sex in Public. On the Spectacle of Female Anatomy in Amsterdam around 1700, 43–58

Marietta Mayrhofer-Deák
Koloniale Inszenierungen am Beispiel der Schulbuchserie „Mamadou et Bineta“ (Französisch-Westafrika), 59–72

Natascha Vittorelli
Kriegerin und Krankenschwester. Mehr oder weniger spektakuläre Inszenierungen der Partisanin im sozialistischen Jugoslawien, 73–90

 

Extra

Joachim  C. Häberlen„Weiter haben sich zwei Frauenpersonen besonders hervorgetan.“ Zur Rolle von Frauen in der Straßenpolitik am Ende der Weimarer Republik, 91–105

 

Forum

Anneke RibberinkMAGGIFICATION, a Personal Reading. On the Historiography and a Film Version of Margaret Thatcher’s Theatre of Politics, 107–117, Text online bei "Eurozine"

Jessica Brandler-Weinreb
Jenseits der Geschlechterrepräsentationen. Weiblichkeit und soziale Macht in den Gemeinderäten (Consejos Comunales) Venezuelas, 119–126

Fatima Farina
Ruby und die anderen: Die italienische Politik in den Zeiten der Ver-Marktung, 127–133

 

Aktuelles und Kommentare

Eva Schöck-Quinteros und Sigrid DauksAus den Akten auf die Bühne. Eine Kooperation zwischen Geschichtswissenschaft und Theater, 135–141

Elisabeth Schäfer
Die vergessenen Körper der Philosophie: „Philosophy On Stage #3“, 143–148

Aus den Archiven
Johanna Ludwig und Irina Hundt
Louise Otto-Peters: Gesellschaft, Archiv, Jahrbücher, 149–153

 

Rezensionen zum Themenschwerpunkt

Catrien SantingUlinka Rublack, Dressing up. Cultural Identity in Renaissance Europe, 155–158

Ulrike Krampl
Sabine Arnaud Hg., La philosophie des vapeurs, suivie d’une Dissertation sur les vapeurs et les pertes de sang, 158–161

Margriet van der Waal
Catherine M. Cole, Performing South Africa’s Truth Commission. Stages of Transition, 161–164

 

Weitere Rezensionen

Falko SchnickeZentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien der Humboldt-Universität zu Berlin u. Projektgruppe Edition Frauenstudium Hg., Störgröße ‚F‘. Frauenstudium und Wissenschaftlerinnenkarrieren an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin – 1892 bis 1945. Eine kommentierte Aktenedition, 165–168

Dominique Schröder
Christa Hämmerle u. Li Gerhalter Hg., Apokalyptische Jahre. Die Tagebücher der Therese Lindenberg 1938 bis 1946, 168–171

Kerstin Wolff
Heidi Niederkofler, Maria Mesner und Johanna Zechner Hg., Frauentag! Erfindung und Karriere einer Tradition, 171–175

 

Abstracts, 177–179

 

Anschriften der AutorInnen, 181–182